Freitag, 8. August 2014

Die ersten 1000 Kilometer - von Krasnoyarsk bis Irkutsk

Bevor wir den Weg nach Irkutsk in Angriff nehmen konnten, galt es einige Vorbereitungen zu treffen. Zuerst stand der Kauf eines neuen Kuehlschranks fuer Landy Urs auf dem Programm, da der alte gerade bei der Uebergabe den Geist aufgegeben hatte. Da eine Reise ins Gruene ohne Grillgut und kuehles Bier nur halb soviel Spass macht, suchten wir den lokalen Media Markt in Krasnoyarsk auf und verliessen diesen wenig spaeter mit einem brandneuen Kuehlschrank.

Anschliessend kauften wir in einem Supermarkt allen moeglichen Proviant fuer unterwegs ein. Die Auswahl war vielfaeltig, neben russischen gab es auch diverse europaeische Produkte zu kaufen. Unser Favorit: eine Butter namens "Danke Anke". Mit Abstand am beeindruckendsten war aber die Auswahl an verschiedenen Vodkas (das sind wirklich alles Vodka-Flaschen im Regal...):



Nach den erfolgreichen Einkaeufen wagten wir uns also auf die Strasse nach Irkutsk. Die Eindruecke der ersten Tage waren vielfaeltig, in Erinnerung bleiben insbesondere:

  • Die Landschaft: Links und rechts der Strasse sahen wir Wald, Wald und nochmals Wald. Zwischendurch allerdings wurde der Blick frei auf schoene Blumenwiesen oder goldene Getreidefelder, um dann aber bald wieder den Baeumen Platz zu machen. Menschliche Siedlungen waren rar, und wenn dann handelte es sich meist um kleine Doerfer mit einer Vielzahl von Holzhaeuschen.
  • Der Verkehr: Wenn auch nicht so chaotisch wie beispielsweise in Indien, verlangt der Verkehr vollste Konzentration. Ueberholt wird links und rechts, die Verkehrsteilnehmer sind unterschiedlich schnell und nicht selten kommt man an einer Unfallstelle vorbei, wo zwei oder mehrere Autos ineinander gefahren sind. Wir sind gluecklicherweise ohne brenzlige Situationen durchgekommen.
  • Die Sprache: Obwohl nicht anders erwartet, ist es eine grosse Ausnahme, wenn jemand englisch oder deutsch spricht. Wir haben versucht, uns ein paar Woerter des Alltags zu merken - sonst geht es halt meist mit Zeigen oder dem Hervorkramen des Phrasenbuchs. Mit der Zeit ergibt sich auch eine gewisse Routine: So sorgt Sabine mittlerweile mit einer Mischung aus russischem Gruss, Zeigen auf die Zapfsaeule und Niederschreiben der gewuenschten Benzinmenge gekonnt dafuer, dass wir mit der richtigen Sorte und einer ausreichenden Menge von Benzin unterwegs sind (den Teams vor uns sei fuer die guten Tipps gedankt).


Das Wetter der ersten Tage war wechselhaft, Sonnenstunden wechselten sich mit teilweise starken Niederschlaegn ab. Auf der Strasse kamen wir gut voran, auch wenn die teilweise sehr grossen Schlagloecher sowie einzelne nicht asphaltierte Abschnitte teilweise nur langsames Fahren zuliessen.





Eine weitere Eigenschaft der Strecke nach Irkutsk bestand darin, dass es fast nicht moeglich war, die Strasse quer durch den sibirischen Wald zu verlassen. Zwar zweigten ab und zu Spuren ab, aufgrund des heftigen Regens die Tage zuvor waren diese aber jeweils sehr schlammig. Zwar meisterte Urs saemtliche Matschstellen ohne Murren, aber das Finden einer geeigneten Campingstelle gestaltete sich schwierig.

Am ersten Abend fanden wir schliesslich auf einer abgelegenen Wiese einen Platz zum Uebernachten. Die Vielzahl von Stechmuecken und die fortgeschrittene Zeit bewogen uns allerdings dazu, nur etwas Kleines im Auto zu essen und bald schlafen zu gehen. Besser lief es am Tag danach, als wir am Rande eines Flusses einen geeigneten Rastplatz fanden und den Abend bei russischem Bier und Grill genossen.



Nach ueber 1000 Kilometern erreichten wir schliesslich Irkutsk. Die Stadt machte uns einen angenehmen Eindruck, die schoenen Gebaeude der Altstadt sowie die Passagen entlang des Flusses Angara gefielen uns gut. Wir liessen den Tag mit etwas Sightseeing sowie einem netten Essen in der "Design Bar" ausklingen.

Im naechsten Blogeintrag: Baikalsee und Insel Olkhon

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