Montag, 30. März 2015

Trekkinghighlight in Patagonien - der Torres del Paine Circuito

Das Highlight in der Umgebung von Puerto Natales ist der Torres del Paine Nationalpark, ein Mekka fuer Trekker aus aller Welt. Es existiert eine Vielzahl von Trekkingmoeglichkeiten, wobei sich insbesondere die folgenden Mehrtagestreks besonderer Beliebtheit erfreuen: die gesamte Runde durch den Nationalpark (Circuito, rund 100-120km, 7-10 Tage) sowie der sog. "W-Trek" (kuerzere Variante durch die besser zugaenglichen Bereiche des Parks, 4-5 Tage). Wir wollten die eindruecklichen Landschaften Patagoniens moeglichst ausgiebig erkunden und entschlossen uns dafuer, waehrend neun Tagen den Circuito mit zwei Ausfluegen in Seitentaeler in Angriff zu nehmen. Dazu quartierten wir uns fuer die Vorbereitungen im "Hostal Dos Lagunas" beim freundlichen Besitzer Alejandro ein.


Von Alejandro, anderen Trekkern sowie bei der kostenlosen Informationsveranstaltung von "Erratic Rock" (Trekkingorganisator in Puerto Natales mit hilfsbereitem Staff, sehr zu empfehlen) holten wir uns weiteres Wissen ab, bevor wir uns daran machten, das noetige Campingequipment zu mieten und Esswaren fuer neun volle Tage einzukaufen. Als wir alles irgendwie eingepackt und das Busticket in den Park gekauft hatten, stand dem Beginn des Abenteuers nichts mehr im Weg.


Fruehmorgens ging es voller Vorfreude per Bus in den ueber 100km entfernten Parque Nacional Torres del Paine, wo beim Parkeingang ein Postenlauf mit Bezahlen der Parkgebuehr, fassen der Trekkingkarte, Registrierung und Briefing durch den Park Ranger zu absolvieren war. Wenig spaeter standen wir am Beginn der ersten Etappe, wo wir bei starkem Wind und typisch patagonischem Wetter (d.h. Wechsel von Sonne, Wolken und Regen praktisch im Minutentakt) unsere schweren Rucksaecke schulterten und uns in Richtung Campamento Seron aufmachten. Der Weg fuerte durch Wald und Wiesen, ueber Fluesse und Baeche und wir freuten uns, als wir am spaeteren Nachmittag das Camp erreichten.


Dieses fuellte sich nach und nach mit rund 20-30 anderen Zelten sowie den anderen Trekkern, welche wie wir den Circuito in Angriff genommen hatten und fuer ein buntes Treiben sorgten. Beim Kochen schlossen wir erste Bekanntschaften, als ploetzlich Hektik aufkam. Unweit des Camps sass ein Puma auf einem Huegel - ein faszinierender Anblick, da man die scheuen Raubkatzen nur selten zu sehen bekommt.


Beginn der ersten Etappe

Campamento Seron - etwas Windschutz hilft beim Kochen


An den folgenden beiden Tagen ging es weiter durch die wenig begangene "Hinterseite" des Parks zum Campamento Dickson und schliesslich zum Campamento Los Perros. Der Weg fuehrte erst durch schoene, herbstlich gefaerbte Wiesen und vorbei an huebschen Flusslandschaften und Seen, wobei uns insbesondere der laengere Abschnitt bis Dickson mit dem schweren Rucksack Durchhaltevermoegen abverlangte. Im Verlauf des Nachmittags kamen erste Gletscher in Sicht und bei schoenem Wetter liessen wir den Tag im unweit einer Gletscherlagune und damit spektakulaer gelegenen Campamento Dickson ausklingen. Es folgte eine klare und eiskalte Nacht, am naechsten Morgen nahmen wir den relativ kurzen Aufstieg durch den Wald bis zum Camp Los Perros in Angriff. Das Wetter schlug in leichten Regen um, was uns aber nicht davon abhielt, eine kurze Wanderung zum gleichnamigen Gletscher zu unternehmen, bevor wir uns der Zubereitung des Nachtessens widmeten und uns schliesslich im Zelt verkrochen.


Mit grossem Rucksack geht es weiter...

...durch herbstlich gefaerbte Landschaften...

...und vorbei an gruen-blauen Seen

Das Wasser aus Fluessen und Seen ist trinkbar und schmeckt wunderbar

Campamento Dickson auf der Landzunge

Aufstieg zum Campamento Los Perros

Glaciar Los Perros


Am naechsten Tag stand die "Koenigsetappe" ueber den "Paso John Gardner" auf dem Programm, welche insbesondere bei schlechtem Wetter anspruchsvoll sein kann. Wir kamen jedoch in den Genuss von wunderbarem Sonnenschein und der Anstieg zum Pass war problemlos. Oben angekommen, waren wir total beeindruckt von der Aussicht, die sich uns bot: Hinter uns lag das von schneebedeckten Gipfeln eingefasste Tal hinunter zum Campamento Los Perros, vor uns breitete sich der riesige "Glaciar Grey" aus, ein Ableger des Patagonischen Eisfeldes (nach der Antarktis und Groenland drittgroesste Eismasse der Welt, erstreckt sich ueber rund 350km Laenge zwischen Argentinien und Chile und ist Ursprung diverser Geltscher, die sich in Patagonien ausbreiten).


Auf dem Pass wurden wir jedoch nicht nur von den atemberaubenden Ausblicken, sondern auch von enorm starken Winden empfangen (wenn man nicht aufpasst, koennen die Windboeen einen durchaus aus dem Gleichgewicht bringen). Deshalb nahmen wir bald den steilen Abstieg ins Campamento Paso in Angriff, wo wir unser Zelt neben einem hollaendischen Paar aufschlugen, welches wir die ersten Tage unterwegs immer wieder getroffen hatten. Mit Jost und Bibi aus Utrecht genossen wir den Sonnenuntergang bei wunderschoener Aussicht ueber den unter dem Camp gelegenen Gletscher - genau fuer solche Momente hatten wir die Reise nach Patagonien unternommen...

Aufstieg zum Paso John Gardner bei schoenstem Wetter

Panorama kurz vor der Passhoehe, ganz untem im Tal das Campamento Los Perros (Startpunkt der Etappe)

Der Pass ist erreicht, die Faehnchen erinnern ein bisschen an Nepal

Die starken Winde lassen gewisse "Windkanalexperimente" zu

Wunderbarer Ausblick ueber den Glaciar Grey

Beim Abstieg zum Campamento Paso das Panorama stets im Blick

Sonnenuntergang beim Campamento Paso...

...und mystische Stimmung ueber dem Glaciar Grey

An den folgenden beiden Tagen fuehrten uns relativ kurze Wanderungen von 3-6 Stunden zum Refugio Grey und schliesslich via Paine Grande (Startpunkt des W-Treks) zum Campamento Italiano. Die kurze Etappe zum Refugio Grey fuehrte ueber einige Leitern und Haengebruecken, wobei Sabine mehrmals erfolgreich ihre Hoehenangst zu bezwingen wusste. Am Nachmittag genossen wir erst eine warme Dusche und danach das gemuetliche Zusammensitzen mit den beiden Hollaendern im Refugio Grey, am Folgetag ging es bei Sonnenschein und letzten Blicken ueber den "Glaciar Grey" nach Paine Grande und tiefblauen Lagunen entlang schliesslich bis zum Campamento Italiano.


Es gilt Fluesse, Leitern und...

...Haengebruecken zu bezwingen

Letzter Ausblick zum Glaciar Grey

Tiefblauer See bei Paine Grande

Das emsige Treiben in den Camps erfordert gewisse Regeln - wie hier im Campamento Italiano deutlich festgehalten wird ;-)

Nach ein paar mehrheitlich schoenen Tagen erlebten wir im Campamento Italiano fuer einmal eine Nacht, waehrend der es komplett durchregnete. Unsere Sachen blieben gluecklicherweise trocken - ganz im Unterschied zu bemitleidenswerten anderen Trekkern, welche am Morgen mehrere Liter Wasser aus ihren Rucksaecken leerten... Wir hatten urspruenglich geplant, den Tag mit einer Wanderung ins Valle Frances zu verbringen. Nach rund einer Stunde Wanderung und der Einsicht, dass es ausser Wolken, Nebel und Regen nicht viel zu sehen gab, kehrten wir jedoch um, packten unsere Sachen zusammen und machten uns auf zum naechsten Uebernachtungsort, dem Campamento Los Cuernos. Dort kamen wir in den Genuss eines kurzen Sonnenfensters - gerade lange genug, um unser nasses Zelt zu trocknen. Danach zog bald die naechste Front auf und wir verbrachten den Abend weitgehend in den Aufenthalts- und Kochraeumlichkeiten des Refugios.


Ausser Wolken und Nebel nicht viel zu sehen im Valle Frances

Camping Los Cuernos, die naechste Front zieht heran
Der naechste Morgen praesentierte sich freundlicher und wir begannen mit der Wanderung zum letzten Camp, dem Campamento Torres unterhalb der beruehmten Torres del Paine. Der Sonnenschein verfluechtigte sich aber leider bald wieder und wir stiegen bei stroemendem Regen zum Camp auf, wo wir bei nasskaltem Wetter im Wald unser Zelt aufschlugen.


Einige Sonnenstunden am Morgen

Zum letzten Mal haben wir im Campamento Torres unser Zelt aufgeschlagen

Nach einer kurzen Nacht standen wir bei Dunkelheit auf. Unser Ziel: die beruehmten Torres del Paine im ersten Sonnenlicht zu sehen. Beim rund einstuendigen Aufstieg nieselte zwar leichter Regen, wir hofften aber auf die Wechselhaftigkeit des unberechenbaren Wetters und liessen uns dadurch nicht beirren. Bei der Lagune unterhalb der Felstuerme angekommen, wehte uns eine kraeftige Brise entgegen und die Torres waren nur teilweise sichtbar, die Wolken verdeckten den Himmel weitgehend. Wir suchten uns unter einem grossen Felsen etwas Schutz vor den garstigen Elementen und beschlossen, eine Weile abzuwarten. Und siehe da: Nach einigen Minuten bahnte sich die Morgensonne fuer kurze Zeit einen Weg durch die Wolken und die ganze Szenerie wurde in blutrotes Morgenlicht getaucht. Als sich schliesslich noch ein bunter Regenbogen ueber das gesamte Tal und die Torres del Paine spannte, war der Anblick schlicht und ergreifend fantastisch!


Als sich wenig spaeter die Wolken wieder verdichteten und der Regen staerker wurde, stiegen wir zufrieden zum Campamento Torres ab, packten unsere Sachen und wanderten hinunter ins Tal, wo uns der Bus schliesslich zurueck nach Puerto Natales brachte.


Dick eingepackt harren wir bei der Lagune unterhalbt der beruehmten Torres aus...

...und werden mit einem wunderschoenen Sonnenaufgang belohnt!


Freitag, 13. März 2015

¡Hola America del Sur! - von Wasserfällen im Dschungel und einem Tango in Buenos Aires bis ans Ende der Welt

Die Reise um die halbe Welt von Singapur nach Buenos Aires mit Zwischenlandungen in Doha und Sao Paulo verlief gut und unspektakulaer. Lediglich ueber dem indischen Ozean herrschten turbulente Luftverhaeltnisse und unser Flugzeug wurde dementsprechend einige Stunden lang ordentlich durchgeschuettelt. Etwas muede landeten wir schliesslich am spaeten Abend in Buenos Aires und genossen die warme Dusche und das kuehle Bier vor dem Schlafen gehen.

Am naechsten Tag begaben wir uns gegen Abend auf die rund 18 stuendige Busfahrt ueber Nacht nach Puerto Iguazu, dem Ausgangspunkt fuer die Erkundung der beruehmten Iguazu Wasserfaelle. Trotz des sehr luxurioesen Busses mit vollstaendig zum Bett umfunktionierbaren Sitzen schliefen wir nur maessig gut und die enorm feuchte Hitze in Puerto Iguazu war ebenfalls gewoehnungsbeduerftig, sodass wir beschlossen, den Rest des Tages gemuetlich am Hotelpool ausklingen zu lassen. 


Frisch erholt waren wir am Folgetag bereit fuer die Erkundung der argentinischen Seite der Iguazu-Faelle. Wir fuhren mit dem Bus in den Nationalpark, begannen mit dem Circuito Inferior, von welchem aus die beeindruckenden Faelle zuerst aus der Distanz betrachtet werden koennen und setzten unsere Erkundungstour auf dem Circuito Superior fort, auf welchem wir dann immer naeher an die einzelnen Wasserfaelle herankamen und diese auch von oben ueberblicken konnten - ein fantastisches Naturschauspiel! Leider war die Insel San Martin in der Mitte der Faelle nicht zugaenglich, da die Faelle zu viel Wasser fuehrten, um mit dem Boot auf die Insel uebersetzen zu koennen. Das Highlight der argentinischen Faelle hatten wir uns fuer den Nachmittag aufgespart: mit einem kleinen Zug, der die Touristen durch den Dschungel faehrt, gelangten wir zum obersten Punkt des Nationalparks. Ein Spaziergang auf Stegen entlang dem Rio Iguazu fuehrte schlussendlich zum Garganta del Diablo, dem Teufelsschlund, von wo aus man das Wasser in die Tiefe stuerzen sehen kann.


Auch unser zweiter Ausflug zu den Iguazu-Faellen war nicht weniger spektakulaer. Nach dem Grenzuebertritt nach Brasilien genossen wir die hervorragenden Panoramaaussichten, welche der brasilianische Teil des Nationalparks bietet. Ein schoener Spaziergang fuehrt die Besucher entlang verschiedener kleinerer Faelle bis man am Ende auf einem Steg, auf welchem man durch die herumwirbelnde Gischt auch ordentlich nass wird, nochmals die ganze Groesse der Wasserfaelle bewundern kann. Nach einem Mittagessen, bei dem wir staendig auf der Hut sein mussten, dass uns die kleinen, frechen Nasenbaeren nicht unsere Sandwiches klauten, ging es zurueck ueber die Grenze nach Argentinien, um dann am Abend mit dem Nachtbus wieder nach Buenos Aires zu reisen.



Nach Wanderung durch den Dschungel kommen die Faelle in Sicht


Wanderwege fuehren zu vielen Aussichtspunkten

Die vielen Faelle generieren reichlich Gischt


Garganta del Diablo


Die knuffigen Nasenbaeren sind ueberall im Park


Ausflug nach Brasilien...


...mit schoenen Totalansichten der Wasserfaelle


Dieses praechtige Exemplar war mehr als ein Meter lang


Metallbruecken brachten einen nahe an die Faelle heran


Ohne Nasswerden geht's nicht...


Gewaltige Wassermassen stuerzen allerorten in die Tiefe

Nach unserer Ankunft in Buenos Aires checkten wir in einem zentral gelegenen Hostel in einem alten Gebaeude mit sehr schmucken Zimmern ein. Die Unterkunft, bei Backpackern sehr beliebt, bot neben allen moeglichen Einrichtungen auch interessante Stadtfuehrungen an. So wurden wir im Stadtzentrum zur Plaza de Mayo und der Casa Rosada gefuehrt: dem Sitz der Regierung mit dem Platz davor, der haeufig von Demonstranten besetzt wird. Gleich neben der Plaza de Mayo befindet sich die beeindruckende Kathedrale, in der mitten am Tag erstaunlich viele Menschen dem Gottesdienst beiwohnten. Sehr prominent in der Kathedrale platziert ist das Grabmal von General San Martin: eine zentrale Figur im argentinischen Unabhaengigkeitskampf und praktisch in jedem Ort des Landes praesent (eine Plaza und/oder Avenida San Martin gibt es ueberall).

Plaza de Mayo mit Casa Rosada

Grabmal von General San Martin

Unser Rundgang fuehrte uns weiter nach San Telmo. Dieser traditionelle Stadtteil mit seinen Pflastersteinstrassen und gemuetlichen Gassen versprueht einen eigenen Charme. Interessant ist auch das Stoebern in den diversen Kuenstleratliers sowie Antiquitaeten- und Troedellaeden, wo es wirklich alles zu finden gibt (wer mal eine Bar in einem bestimmten Stil einrichten moechte, findet in San Telmo mit grosser Wahrscheinlichkeit die passenden Utensilien).

Zu einem Besuch in Buenos Aires gehoert unbedingt auch eine Prise Tango. So machten wir uns am Abend zu einem Tangolokal auf, wo wir in einem rund 45-minuetigen Crashkurs in den Grundschritt des traditionell argentinischen Tanzes eingefuehrt wurden. Es folgte schliesslich eine unterhaltsame Tangoshow mit Elementen aus verschiedenen Epochen der Tangogeschichte, dazu wurde ein mehrgaengiges Dinner serviert. Insgesamt war der Abend zwar eine touristische, aber dennoch interessante und kurzweilige Erfahrung.

Willkommen in San Telmo

Alte Fassaden und gemuetliche Gassen praegen das Bild

Antiquitaeten und sonstige Kleinigkeiten en masse

Tango Argentino

Ein interessanter Aspekt der argentinischen Hauptstadt sind die verschiedenen, sehr unterschiedlichen Viertel. Der naechste Tag fuehrte uns in den Stadtteil La Boca, wo traditionell Einwanderer und weniger gut betuchte Porteños (Bezeichnung fuer Einwohner von Buenos Aires, einer Hafenstadt) hausen. In La Boca steht nicht nur das Stadion des bekannten Fussballclubs "Boca Juniors", sondern der Distrikt gilt auch als Wiege des Tangos und ist bekannt fuer seine bunten Hausfassaden und vielfaeltigen Graffitis. Waehrend die Gegend bei Nacht gemieden werden sollte, ist ein Besuch bei Tageslicht absolut unbedenklich.

Nach dem Rundgang in La Boca staerkten wir uns am Abend auf der Rooftop Terrasse unseres Hostels mit einem leckeren Asado (argentinisches BBQ). Danach ging es erst an der Hostelbar weiter, bis wir uns schliesslich in das beruechtigte Nachtleben von Buenos Aires stuerzten - wir hielten immerhin bis um 05.00 durch, fuer viele Porteños war um diese Zeit allerdings noch kein Feierabend in Sicht...

Bunte Fassaden in La Boca

Im Stadion der Boca Juniors

Papst und Maradona - beides Argentinier, Stellenwert fuer die Bevoelkerung vergleichbar

Nachwuchskicker im Einsatz

Quasi als "Stadt in der Stadt" existiert in Buenos Aires der Friedhof von La Recoleta. Gassen fuehren zwischen den Gruften und Grabdenkmaelern durch, die oft mindestens so gross sind wie ein Haus oder eine kleine Kapelle und mit einer Vielzahl von Statuen und Ornamenten geschmueckt sind. Einige der Bauten werden bestens erhalten und gepflegt, waehrend dem an anderen sichtlich der Zahn der Zeit nagt...

Friedhof in La Recoleta

Kunstvolle Statuen und Verzierungen

Gewisse Graeber werden mehr gepflegt...

...als andere

Die weltbekannten argentinischen Steaks koennen natuerlich auch in der Hauptstadt allerorten genossen werden - am besten in einfachen Restaurants ohne grossen Firlefanz, dafuer mit massivem Grill und Tischen voller Einheimischer. Das saftige Fleischstueck, perfekt grilliert, laesst sich hervorragend durch einen argentinischen Malbec begleiten; dies alles zu Preisen, von denen wir in der Schweiz nur traeumen koennen.

Dazu muss man wohl nichts weiter sagen...

Im Flugzeug reisten wir von Buenos Aires ins ueber 3'000 Kilometer entfernte Ushuaia, der suedlichsten Stadt der Welt. Der Ort mit skandinavischem Flair, nur rund 1'000 Kilometer noerdlich der Antarktis, liegt in der suedlichsten Provinz Argentiniens: Tierra del Fuego (Feuerland). Aufgrund des steuerfreien Status der Region hat sich in der Gegend einiges Gewerbe angesiedelt, dem Besucher fallen aber hauptsaechlich die verschiedenen Angebote zum "Fin del mundo"-Tourismus auf.

Als erstes wanderten wir zum nahe der Stadt gelegenen Glaciar Martial, von wo wir einen schoenen Panoramablick ueber Ushuaia, den Hafen sowie den Beagle Channel erhaschten.

Ushuaia - Stadt mit skandinavischem Flair

Ausblick vom Glaciar Martial

Almuerzo (Zvieri)

Ein touristisches Highlight war unser Besuch im "Parque Nacional Tierra del Fuego". Die Waelder des Nationalparks verfaerbten sich teilweise bereits in herbstlichen Farben und der Weg entlang der Kueste (Senda Costera) eroeffnete eine fantastische Aussicht ueber die Meeresbuchten im Nationalpark. Auf der Wanderung findet man zudem das suedlichste Postbuero Argentiniens, wo wir uns als Souvenir den obligatorischen "Fin del Mundo"-Stempel fuer unseren Pass abholten.

Parque Nacional Tierra del Fuego

Senda Costera

Herbstliche Farben...

...und huebsche kleine Seen

Stolze Besitzerin eines "Fin del Mundo"-Stempels

Das Ende der Ruta 3 - tatsaechlich am Ende der Welt

An unserem zweiten Tag im Nationalpark erklommen wir den Gipfel des "Cerro Guanaco". Knapp 1'000 Hoehenmeter fuehrten erst durch dichten Wald, dann ueber eine matschige Ebene und schliesslich durch ein Geroellfeld in die Hoehe. Die letzten Passagen verliefen durch Schnee, wir setzten als erste frische Spuren in den weissen Untergrund und erreichten wenig spaeter den Gipfel, von wo sich trotz maessigem Wetter ein beeindruckendes Panorama offenbarte. Etwas nach uns erreichte eine zweite Gruppe die Spitze - ein Paerchen aus dem Fricktal, wie wir auf Weltreise. Wir verabredeten uns zum Nachtessen und verbrachten einen gemuetlichen Abend beim Austausch von Reiseerlebnissen.

Aufstieg zum Cerro Guanaco

Gipfelpanorama

Eine ausgezeichnete Art, die Flora und Fauna des rauhen Suedens zu erkunden, ist eine Bootstour auf dem Beagle Channel. In einem kleinem Schiff glitten wir an kleinen Inseln vorbei, die meisten wurden durch Seeloewen und einer grossen Vielfalt von Voegeln bewohnt. Eine Wanderung ueber die vielfaeltige "Isla H" und ein Besuch beim beruehmten "Les Eclaireurs" Leuchtturm rundeten den kurzweiligen Ausflug zum Abschluss unseres Besuchs am Ende der Welt optimal ab. Am Folgetag ging es schliesslich per Bus weiter nach Puerto Natales im chilenischen Patagonien.

Seeloewen ueberall

Die Welterkunder beim Landgang

Isla H

Isla H

Eine Fuelle von Muscheln und...

...kleinen Pflanzen, die dem rauhen Klima trotzen

Ein Kaffee zum Aufwaermen

"Les Eclaireurs" Leuchtturm auf einer Insel im Beagle Channel